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Der Kampf gegen den Welthunger

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie rücken andere wichtige Themen in den Hintergrund der medialen Aufmerksamkeit – darunter der Hunger in der Welt. 690 Mio. Menschen litten 2019 weltweit an Hunger.

Fast 9 % der Weltbevölkerung müssen hungern – und das in einer Welt, in der es eigentlich genug Nahrung für alle gäbe. Für die neue Ausgabe der Geographischen Rundschau aktuell habe ich mich mit den jüngsten Berichten der Welternährungsorganisation (FAO), darunter dem „State of Food Security and Nutrition in the World“ beschäftigt und die wichtigsten Fakten zusammengetragen und aufbereitet. Die Ergebnisse des Berichts sind ernüchternd. Trotz der Initiativen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen hat sich die Hungerproblematik in den vergangenen Jahren verschärft. Das Verteilungsproblem in unserer Welt, die Diskrepanz zwischen Überfluss und Mangel in den verschiedenen Regionen ist nach wie vor ungelöst.

Ein Vergleich der Kosten für eine nahrhafte Mahlzeit zeigt dies eindrücklich. Laut UN World Food Programme würde etwa eine Suppe im Bundesstaat New York 392,82 US-$ kosten, wenn gleich viel Prozent des Einkommens dafür aufgewendet werden müssten wie im Südsudan. Die – nicht zuletzt im Zuge der Coronavirus-Pandemie abermals – gestiegenen Lebensmittelpreise sind für viele jedenfalls nicht mehr leistbar.

Besonders prekär ist die Lage in Flüchtlingscamps, in denen sich Flüchtlinge aufgrund steigender Preise bei fehlenden Verdienstmöglichkeiten kaum mehr selbst versorgen können. Die Pandemie stellt eine zusätzliche Hürde für die humanitäre Hilfe dar, wie Sie in der Geographischen Rundschau 1-2/2021 nachlesen können.

Humanitäre Krisen geraten im Schatten der Pandemie in Vergessenheit. Dennoch setzen sich abseits der Weltöffentlichkeit lokale, regionale und globale Organisationen gerade in Zeiten der Pandemie dafür ein, menschliches Leid zu verringern. Für den engagierten Kampf gegen Hunger zeichnete das norwegische Nobelpreiskommittee im Jahr 2020 das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mit dem Friedensnobelpreis aus. Denn Hunger zu verhindern trägt auch dazu bei, Stabilität und Frieden in der Welt zu schaffen.

 

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